Toxische WeiblichkeitHanser Berlin, Berlin
2024
ISBN
9783446279155, Gebunden, 192Seiten, 22,00
EUR
Klappentext
"Dauernd nehme ich Ambivalenzen wahr zwischen dem, was ich will, und dem, was ich tue." Etwas fühlt sich falsch an: Wenn wir lächeln, obwohl wir eigentlich streiten möchten. Wenn wir unsere Freundinnen ghosten, weil wir Konfrontation fürchten und Konflikte vermeiden wollen. Wenn wir uns für Feminismus einsetzen, aber anderen Frauen* nicht vertrauen und instinktiv nach ihren Fehlern und Schwächen suchen. Was lauert da in uns weiblich sozialisierten Menschen, dass wir uns immer wieder gegen uns selbst und andere richten?
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17.05.2024
Rezensentin Elisa Schüler empfiehlt das Buch von Sophia Fritz als feministisches Wohlfühlsachbuch. Mit Fritz, meint Schüler, kann sich jeder und jede darauf einigen, dass es auch bitchige Frauen gibt, die mit passiv-aggressiven Verhalten an der Etablierung toxischer Weiblichkeit arbeiten. Oder doch nicht? Toxische Weiblichkeit ist jedenfalls kein fester Begriff, gibt Schüler zu bedenken. Richtig gut fühlt sich dennoch an, wenn Fritz sich einen theoretischen Rahmen erarbeitet und ihn mit Erkenntnissen aus Freundinnen-Gesprächen, eigenen Erfahrungen und allerthand sprachlichen Codes, Humor und Popkulturellem füllt, versichert die Rezensentin. Das kann wirklich jeder begreifen und unterschreiben, glaubt Schüler.
Rezensionsnotiz zu
Süddeutsche Zeitung, 13.04.2024
Rezensentin Nele Pollatschek wollte eigentlich ein Buch über weiblichen Narzissmus lesen, stattdessen erfährt sie vor allem etwas zur Autorin Sophia Fritz, die ausnehmend um sich selbst kreist. Analog zu den Diskursen um toxische Männlichkeit hätte sich Pollatschek gewünscht, dass Fritz einmal beleuchtet, was toxische Weiblichkeit sein kann, etwa die Umweltauswirkungen der gigantischen Modeindustrie oder Gewalt gegenüber Kindern und Jugendlichen, doch stattdessen findet sie hier "Selbstbespiegelungsliteratur" vor, die es leider nicht vermag, diese schwierigen Eigenschaften und Verhaltensweisen von Opferrollen einzunehmen. Die Autorin schreibt zwar über Narzissmus, räumt die Kritikerin ein, aber dabei "kritisiert sie Narzissmus nicht so sehr, wie sie ihn praktiziert." Den Anspruch, dieses Verhalten treffe auf Frauen generell zu, kann sie ebenfalls nicht nachvollziehen und das Buch so auch nicht empfehlen.