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Stichwort
Berlinale
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Intervention 23.11.2017 […] , aufgeplusterter Themenfilme gespiegelte Behauptung, die Berlinale sei das "politische" unter den großen Festivals, wurde in den letzten Jahren nicht mehr allzu offensiv kommuniziert. Die einzige erkennbare Strategie ist die Expansion in immer neue Nebenreihen und Kinosäle. Womöglich ist das im Kern eine Überlebensstrategie: Die Berlinale, und vielleicht auch ihr Leiter, sollen too big to fail werden […] Menschen und vielen Filmen auf engem Raum sein sollte, sondern ein Forum fürs Nachdenken und Debattieren: Einen solchen Gedanken lässt die Berlinale der Ära Kosslick nicht einmal zu.
Ein sprechendes Detail: Eine der ersten Amtshandlungen Kosslicks nach seinem Berlinale-Dienstantritt 2001 war, das Budget der Retrospektive zu halbieren. Die war bis dahin ein Glanzstück des Festivals gewesen, seither ist […] auch auf die anderen Sektionen zurückwirken würde. Die Berlinale behandelt die Retrospektive dagegen wie den ungeliebten, etwas verschrobenen Teil der Verwandtschaft, der bei der Familienfeier im verschatteten Seitenflügel sitzt, um die gute Laune nicht zu stören.
Vielleicht ist das eine gute Metapher auch für den Rest des Festivals: die Berlinale als jährliches Familientreffen des Weltkinos, bei dem […] Von
Lukas Foerster
Außer Atem: Das Berlinale Blog 17.02.2017 […] Irgendwas wird man schon treffen, schon aus stochastischen Gründen müssen sich gute, interessante Filme befinden (und Lukas Foersters Fürsprache für eine Fleckenteppich-Berlinale ist zweifellos stichhaltig). Auffällig an dieser Berlinale war jedenfalls einmal mehr, dass sich von den Rändern des Festivals her ein Plädoyer für die einfache, persönliche Form abzeichnete, die die Beobachtung und den flüchtigen […] Steven Spielbergs "Close Encounters of the Third Kind" und John Frankenheimers grandios verstörender "Seconds" allegorisieren auf je eigene Weise den Fortgang aus bestehenden Beziehungen. Es war die Berlinale des Verlassens und Verlassen-Werdens - damit einher gehen mag auch schließlich, dass die Zahl an Selbstmordversuchen, denen man auf der Leinwand beiwohnen konnte, diesmal zumindest gefühlt höher lag […] "On Body and Soul" ins sonderbar Drollige verschoben waren.
"Die andere Seite der Hoffnung" von Aki Kaurismäki
Zum anderen fällt die Gesetztheit der Formen auf - ein wiederkehrendes Problem des Berlinale-Wettbewerbs unter Direktor Dieter Kosslick, dessen (noch bis 2019 währende) Intendanz Helmut Kohls Bundeskanzlerschaft an Dauer bald überschreitet. Gäbe es einen Bärenregen etwa für Aki Kaurismäki […] Von
Thomas Groh, Anja Seeliger
Außer Atem: Das Berlinale Blog 17.02.2017 […] ist diese Berlinale eine der großen Schweigsamkeit, schreibt sie in der Zeit: "Es [scheint], als hätten sich die Filme miteinander verschworen, um das fundamentale Unvermögen der Sprache vorzuführen. Als wollten sie gemeinsam auf der Leinwand zeigen, wie Worte zu Barrikaden werden und Sätze zu Fluchtwegen." Ob es denn vielleicht daran liegt, dass so wenig gevögelt wird auf dieser Berlinale? Das jedenfalls […] lässt dieser ruhige und antiklimatische Film jedenfalls aufatmen: Hong Sang-Soos Film wirke "wie die Antithese zu den Portraits gequälter männlicher Schöpferseelen, die im Wettbewerb der diesjährigen Berlinale die alte Geschichte vom Künstler und seiner Muse variieren." Ekkehard Knörer schwärmt in der taz von diesem meisterlichen Film: "Wie immer bei Hong gibt es Gespräche, bei denen sich die Wörter verirren […] Werneburg das Programm des Forum Expanded. Im Perlentaucher schreibt Anja Seeliger über Merzak Allouaches algerische Doku "Investigating Paradise".
Weiteres und mehr über den Tag verteilt in den Berlinale-Schwerpunkten der berichterstattenden Zeitungen und Magazine, namentlich FAZ, taz,Tagesspiegel, critic.de, kino-zeit.de, Jugend ohne Film, epdFilm, Filmdienst, Artechock und Negativ. Unverzichtbar […]