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Außer Atem: Das Berlinale Blog 11.02.2013 […] Anreiz bekomme, besser zu werden, sagt das Kind. In allen Beziehungen, auch solch flüchtigen, wie dieser ersten, an der Bushaltestelle, gibt es mindestens zwei Perspektiven. Denis Cotes "Vic et Flo ont vu un ours" zeigt eine ganze Reihe von Beziehungen; und keine einzige davon kann man in einer Perspektive erfassen.
Flo findet etwas später in den Film. In der ersten Einstellung nach ihrer Ankunft sieht […] ein fast schon absurder Zufall, der hier nur nebenbei erwähnt sei, ein entscheidendes Detail aus Arslans "Gold" aufgreift - nimmt einem dann sehr nachhaltig den Atem.
Lukas Foerster
"Vic+Flo ont vu un ours" (Vic+Flo haben einen Bären gesehen). Regie: Denis Côté. Mit Pierrette Robitaille, Romane Bohringer, Marc-André Grondin. Kanada 2013, 90 Minuten. (Alle Vorführtermine)
[…] Von
Lukas Foerster
Außer Atem: Das Berlinale Blog 08.02.2013 […] landscape." Darauf der Siedler: "I agree with you, Claude."
Claude Lanzmann und Maurice Rossel, "Un vivant qui passe"
In "Un vivant qui passe" und "Le rapport Karski" kommen zwei Boten aus der Hölle zu Wort, denen es gelang, sich einen Eindruck von den Lagern bzw. vom Warschauer Ghetto zu verschaffen. "Un vivant qui passe", ein Lebender, der an den Totgeweihten vorübergeht, das ist der Schweizer Maurice […] Ehrentitel des magnum opus. Das in fünfjähriger Arbeit angehäufte Material ist die Grundlage für vieles, was Lanzmann danach gemacht hat. "Le rapport Karski", "Sobibor, 14 octobre 1943, 16 heures" und "Un vivant qui passe" gingen aus den Recherchen zu "Shoa" hervor; sie sind Auskopplungen, Erweiterungen, Nebenadern dieses Hauptstroms. Auch seine neueste, im Entstehen befindliche Arbeit, "Le dernier des […] Lanzmanns bohrende Befragung zielt. Er bohrt so lange, bis es für Rossel, mit einem Zigarillo im Mundwinkel in seinem "Louis XVI."-Sessel lehnend, unangenehm wird oder doch zumindest werden sollte. Was "Un vivant qui passe" so unangenehm macht, sind weniger die Ungereimtheiten und antisemitischen Untertöne in Rossels Rede, sondern deren gewollt lässiger, unbeteiligter Vortrag, von dem man bis zuletzt nicht […] Von
Nikolaus Perneczky